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Monika Holzegger und Madlen Kimmig im Interview

Interview mit Monika Holzegger und Madlen Kimmig
Ein lustiger Zufall: Der neu renovierte Giltsteinofen in der Gaststube trägt die Initialen der beiden Protagonistinnen.

das Dorfhotel poort a poort wird EnDE September 2024 eröffnet. Grund genug, mit der Gastgeberin Madlen Kimmig und der Projektleiterin Monika Holzegger zu sprechen. in diesem Blog erfahren sie unter anderem, was es Im restaurant künftig zu geniessen gibt und worauf sich die gastgeberin besonders freut.

STIFTUNG: Es heisst so schön: Was lange währt, wird endlich gut! Ist da etwas Wahres dran?


Monika: Dieses Sprichwort trifft auch bei uns zu. Seit 2017 haben wir uns für die Realisierung des Dorfhotels POORT A POORT eingesetzt. Neben etlichen Fragestellungen rund um die mögliche Nutzung, Eigentumsrechte und den Betrieb war es vor allem die Finanzierung, die uns auf Trab hielt und ein hartes Stück Arbeit darstellte. Mit etwas Stolz kann ich aber sagen, dass wir, d.h. meine Mitstreiter Beat Ritz und David Ritz und ich immer an die Umsetzung geglaubt haben. Diese Zuversicht hat sehr geholfen, denn es gab auch schwierige Phasen wie zu Beginn mit der Mittelsuche und während der Covid-Pandemie. Viele der angefragten Organisationen und Stiftungen fanden das Projekt toll und haben uns Unterstützungsbeiträge in Aussicht gestellt. Verschiedentlich wurde aber wegen des grossen Finanzierungsbedarfs von fast 2.5 Millionen Franken die Realisierungschance hinterfragt. Im März 2022 kam dann eine grössere Zusage einer Stiftung, die als «Eisbrecher» gewirkt hat.

STIFTUNG: Nochmals ein kurzer Rückblick auf die vergangenen Jahre: Monika, was waren deine zentralen Momente und Erinnerungen, die dir bleiben werden?


Monika: Ich werde aus den vergangenen Jahren sicher einiges mitnehmen können. Dazu gehören einerseits die schönen und konstruktiven Beziehungen in der Zusammenarbeit mit dem Projektteam und vielen weiteren Partnern, mit denen wir einen Erfahrungsaustausch hatten. Im Oktober 2019 haben wir mit dem Landschaftspark Binntal, der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete und Espace Suisse eine nationale Fachtagung für Dorfkernerneuerung lanciert, welche seither an anderen Orten der Schweiz mit verschiedenen Schwerpunkten durchgeführt wird. Auch prägend war für mich die Zeit rund um das Crowdfunding und die Heimattagung im August 2019 mit dem Musterzimmer in der Wohnung oberhalb der Grängjerstuba. Das grosse Interesse am geplanten Dorfhotel hat mich berührt und die vielen Kleinspenden, mit denen wir anlässlich des Crowdfundings circa 60'000 Franken gesammelt haben, waren ein echter Aufsteller. Nun bin ich aber froh, dass wir in einigen Wochen das Dorfhotel eröffnen und hoffentlich viele Gäste bei uns begrüssen können.

STIFTUNG: Madlen, du wirst die künftige Gastgeberin im neuen Dorfhotel POORT A POORT sein. Was dürfen die Gäste des Restaurants und des Hotels von dir erwarten?


Madlen: Eine motivierte und freundliche Gastgeberin anzutreffen. Es ist mir ein grosses Anliegen, dass sich unsere Gäste im Restaurant und im Hotel POORT A POORT willkommen und wohl fühlen werden. Ich freue mich schon sehr auf den Moment, an dem die «Poorte» offen bleiben.


"Es ist mir ein grosses Anliegen, dass sich unsere Gäste im Restaurant und im Hotel POORT A POORT willkommen und wohl fühlen werden. Ich freue mich schon sehr auf den Moment, an dem die «Poorte» offen bleiben." - Madlen Kimmig - Gastgeberin POORT A POORT


VERSTärkung gesucht!


Wir suchen noch Aushilfen für Restaurant und Hotel. Bei Interesse melden Sie sich gern bei der Gastgeberin Madlen unter 079 351 49 51.

STIFTUNG: Wie wird das gastronomische Angebot aussehen?


Monika: Bei all unseren Überlegungen stand bisher das Echte und Ursprüngliche im Vordergrund. Wir wollen mit unserem Angebot keinen austauschbaren «Alpenchic», sondern möglichst authentisch bleiben. Das heisst für mich unter anderem, fürs Hotel- und Restaurantinventar mit regionalen und nationalen Lieferanten zu arbeiten, mit lokalen und saisonalen Zutaten zu kochen und Menschen aus der näheren Umgebung in das Leistungsangebot z.B. bei Anlässen miteinzubinden.

 

Madlen: Unser kulinarisches Angebot wird aus einheimischen Gerichten bestehen. Die Zutaten werden wo immer möglich von Lieferanten aus der Region stammen. Sicher werden unsere Gäste auf der Speisekarte Raclette und Cholera finden, aber auch in Vergessenheit geratene Köstlichkeiten wie «Hejiminu-Riis». Als Spezialität wird es verschiedene Spiess-Varianten geben, die speziell angerichtet und mit Beilagen serviert werden. Ergänzend werden wir wechselnde saisonale Gerichte anbieten.

STIFTUNG: Der Umbau des Bettlihorns mitten auf dem Dorfplatz ist nicht zu übersehen. Was läuft «hinter den Kulissen»?


Monika: Die Vorbereitungen für die Eröffnung des Betriebs Ende September sind vielfältig und intensiv. Das geht von der Beschaffung von Kleininventar, über Gespräche mit interessiertem Personal, konkreter Angebotsgestaltung bis hin zur Einrichtung und Programmierung von Hotelsoftware. Diese Vorarbeiten werden meist von Madlen und mir im Team erbracht. Wir verfügen beide über langjährige Erfahrung in der Hotellerie und ergänzen uns hier sehr gut.

 

Madlen: Einen eigenen Haushalt einzurichten ist das eine, ein Restaurant und Hotel ist etwas komplett anderes. Es sind sehr viele Dinge, die man berücksichtigen und bedenken muss. Bei unseren Vorbereitungen probieren wir, die Anschaffungen aus der Sicht des Gastes anzusehen.

STIFTUNG: Was ist anlässlich der Eröffnung des Dorfhotels Ende September 2024 geplant?


Monika: Aufgrund des Baufortschritts werden wir am letzten Wochenende im September eröffnen können. Los gehen wird es am Donnerstag, den 26. September, mit einem «Tag der offenen POORT» für die Dorfbevölkerung. Am Samstag, den 28. September, wird die offizielle Eröffnungsfeier stattfinden, zu der wir alle Gönner und Sponsoren einladen werden, sowie all jene, die uns auf dem bisherigen Weg auf die eine oder andere Weise begleitet und unterstützt haben. Auf diese beiden Tage freue ich mich schon sehr. 

 

Madlen: Am Sonntag, den 29. September bieten wir für die breite Öffentlichkeit Grilladen an und die «POORTE» stehen für alle offen. Alle «Gwundrigen» werden ebenfalls nochmals Gelegenheit haben, die Räumlichkeiten mit den Verantwortlichen der Betriebsgesellschaft oder der Stiftung zu besichtigen. Die vorgesehenen Öffnungszeiten für unser Restaurant sind jeweils von Donnerstag bis und mit Montag von 9 bis 22 Uhr. In Abstimmung mit dem zweiten Restaurant im Dorf werden Dienstag und Mittwoch unsere Ruhetage sein; das Hotel wird an sieben Tagen offen sein.

PROGRAMM Eröffnungsfeierlichkeiten


Tag der offenen Poort 

Donnerstag, 26. September 2024: 

zwischen 15 und 19 Uhr

für die Dorfbevölkerung von Grengiols

mit geführten Rundgängen und Raclette der Dorfsennerei

Alle Dorfbewohnerinnen und -bewohner sind herzlich eingeladen, um die neuen Räumlichkeiten vorab zu besichtigen!

Offizielle Eröffnung

Samstag, 28. September 2024: 

zwischen 9.30 und ca. 15 Uhr

für eingeladene Gönner und Sponsoren

mit Festreden, geführten Rundgängen, Live-Konzert mit Sam Gruber und Ephraim Salzmann

Apéro und Mittagessen

Ab 16 Uhr offen für alle

Start Dorfhotel POORT A POORT

Sonntag, 29. September 2024: 

Spezielles Angebot mit Grilladen, Möglichkeit zur geführten Besichtigung

Stiftung: Was sind eure Erwartungen und Wünsche zum künftigen Betrieb?


Monika: Ich hoffe, dass das Dorfhotel POORT A POORT seinem Namen gerecht werden kann und zu einem Begegnungsort wird, an dem sich Einheimische und Gäste treffen und austauschen können. Ich bin mir auch bewusst, dass wir während der langen Vorbereitungszeit ganz viele Erwartungen im Dorf und ausserhalb geweckt haben. Wir möchten denen sicher gerecht werden und hoffen auf ehrliche und konstruktive Rückmeldungen. Andererseits möchte ich auch vor überzogenen Erwartungen warnen. Gastronomie und Hotellerie sind sogenanntes People-Business, d.h. es geht um Dienstleistungen von Menschen für Menschen, die nicht immer gleich ausfallen. Von meinen Erfahrungen als Pächterin des Stockalperturms in Gondo weiss ich, dass sehr schnell kritisiert wird, weil ja jeder und jede mitreden kann. Das kann für das Team manchmal frustrierend sein, gerade in der heutigen Zeit, wo es schwierig ist, überhaupt noch geeignetes Personal zu finden. Ich habe nach meiner fünfjährigen Zeit in Gondo viel Anerkennung für das Geleistete erhalten. Einiges davon kam zu spät; denn ans Team zur Motivation weitergeben konnte ich es nicht mehr. In diesem Sinne wünsche ich mir fürs Dorfhotel ein offenes und faires Feedback.

 

Madlen: Ich hoffe, dass mich «di Grängjer» in ihrem Dorf wohlgesinnt aufnehmen werden. Etwas Neues bedeutet immer eine Veränderung. Ich bin überzeugt, dass diese Veränderung im Dorf auch etwas Positives bewirken wird. Neue Gesichter, neue Gespräche, ein neuer Treffpunkt und vieles andere mehr. Ich freue mich sehr auf alle Begegnungen mit der Dorfbevölkerung und weiteren Gästen.


Die Investitionen sind noch nicht vollständig finanziert. Wir sind weiterhin auf Spenden angewiesen und freuen uns über jede Unterstützung.

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