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Stiftungsrätin Adeline Zumstein im Interview

Adeline Zumstein Porträt

Sind sie Interessiert, wer Sich für die Stiftung Dorf am Bettlihorn engagiert? Wir stellen uns vor. Im ersten Interview lernen Sie Adeline Zumstein kennen. Sie verrät, welche Schwerpunkte sie in der Stiftung setzen will und was sie sich von der Grengjer Dorfbevölkerung wünscht.

Adeline Zumstein studierte Kunstgeschichte und Germanistik mit dem Schwerpunkt Architekturgeschichte und Denkmalpflege. Seit 2010 ist sie Co-Geschäftsinhaberin von ARCHEOS. Dank ihrer selbstständigen Tätigkeit für verschiedene Denkmalpflegestellen und ihrer Rolle als Dozentin für die Eidg. Fachausbildung Handwerk in der Denkmalpflege verfügt sie über ein grosses und wachsendes berufliches und privates Netzwerk im Bereich gebautes Kulturerbe. Neben ihrer Tätigkeit in der Stiftung Dorf am Bettlihorn engagiert sie sich als Vorstandsmitglied des Landschaftsparks Binntal.

STIFTUNG: Adeline, noch bist du in Grengiols wenigen Leuten bekannt. Also: Wer bist du? Was machst du?


Adeline: Geboren und aufgewachsen bin ich in Stalden und im Weiler Eischbiel unterhalb der Moosalp, wo ich mit meiner Familie jede schulfreie Minute verbringen durfte. Nach wunderbaren Jahren im Kollegium Brig habe ich in Bern Germanistik und Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt Architekturgeschichte und Denkmalpflege studiert. Seit 2010 bin ich zusammen mit David Pfammatter Geschäftsleiterin von ARCHEOS – ein spezialisiertes Büro zur Aufarbeitung geschichtlicher Themen. 

STIFTUNG: Wie kam es, dass du Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Dorf am Bettlihorn bist?


Adeline: Unser Stiftungsratspräsident Beat Ritz hat mich direkt kontaktiert und mir von den Projekten und Visionen rund um Grengiols berichtet. Der Erhalt unserer Kulturlandschaft und unserer Dorfkerne ist mir ein grosses persönliches Anliegen, daher hat mich Beat ziemlich rasch und am richtigen Fuss gepackt. Zudem bin ich seit 2017 im Vereinsvorstand des Landschaftsparks Binntal, so dass ich auch als Schnittstelle zwischen den beiden Institutionen funktioniere.


"Der Erhalt unserer Kulturlandschaft und unserer Dorfkerne ist mir ein grosses persönliches Anliegen (...)." Adeline Zumstein


STIFTUNG: Welche Schwerpunkte willst du als Stiftungsrätin setzen?


Adeline: Es gibt im Wallis und in der ganzen Schweiz viele Menschen und Institutionen, die Altes beleben und Neues bewirken wollen. Wenn wir uns vernetzen, voneinander lernen und unser Wissen und unsere Energien bündeln, kommen wir mit weniger Aufwand viel weiter. Als Stiftungsrätin möchte ich aktiv Kontakte und Erkenntnisse, die sich aus meiner Arbeit ergeben, auf irgendeine Weise nach Grengiols bringen.


"Als Stiftungsrätin möchte ich aktiv Kontakte und Erkenntnisse, die sich aus meiner Arbeit ergeben, auf irgendeine Weise nach Grengiols bringen." Adeline Zumstein


STIFTUNG: Hast du als Stiftungsrätin spezielle Wünsche an die Bevölkerung von Grengiols?


Adeline: Mein oberstes Ziel ist der Erhalt unseres baukulturellen Erbes, indem wir es beleben. So etwas kann nur gelingen, wenn wir uns den grossartigen Schätzen, die uns umgeben, bewusst werden und bereit sind, manchmal auch unsere individuellen Bedürfnisse hinten anzustellen. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass wir noch blühende Wiesen, alte Blockbauten oder einen Dorfladen haben. Dafür benötigt es unsere aktive Teilnahme. Ich wünsche mir, dass der Bevölkerung von Grengiols bewusst wird, dass die Zukunft des Ortes in ihren Händen liegt. 

STIFTUNG: Gibt es Wünsche an die Eigentümer von Gebäuden im Dorfkern?


Adeline: Demut und Stolz sind für mich die Schlüsselwörter, wenn man an einem Ort lebt, den unsere Vorfahren geschaffen haben. Ich selbst bin Besitzerin eines Baudenkmals in einem Walliser Dorfkern und weiss daher aus eigener Erfahrung, mit welchen Herausforderungen man dabei konfrontiert wird. Es ist nicht immer einfach, aber es macht mich auch überaus glücklich, dass ich für einen kurzen Moment im Leben die Besitzerin dieses Hauses sein darf. Ich möchte es hegen und pflegen und den nächsten Generationen weitergeben. Ich wünsche mir, dass wir Eigentümer diese Aufgabe nicht als Last, sondern als Bereicherung empfinden. 

STIFTUNG: Wie lässt sich Geschichtliches mit dem Projekt des POORT A POORT Dorf hotels verbinden?


Adeline: Ganz konkret können im Rahmen der Projektrealisierung die Gebäude- und Besitzergeschichten aufgearbeitet und vermittelt werden. Das wird uns helfen, die Gebäude selbst und das Leben unserer Vorfahren besser zu verstehen und unseren künftigen Gästen davon zu erzählen. 


Die Stiftung «Dorf am Bettlihorn» bezweckt seit Aufnahme ihrer Tätigkeit anfangs 2020 die Unterstützung von Bestrebungen zum Erhalt, zur Erneuerung und zur Belebung des Dorfes Grengiols mit seinen historischen Gebäuden. 

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