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Grengiols - ein schützenswertes Dorf am Bettlihorn

Blick auf das Dorf Grengiols

Grengiols hat eine lange Geschichte. Die Stiftung setzt sich dafür ein, dass diese auch in Zukunft weitergeht. Weshalb Grengiols schützenswert ist und wer das Dorf früher und heute prägte, erfahren Sie in diesem Blog.

Das Dorf und sein Zentrum erhalten, erneuern und beleben – das sind unsere Hauptziele. Wir wollen “Altes beleben und Neues bewirken”. Aber wieso ist das überhaupt nötig und wichtig?

Wo liegt Grengiols eigentlich?


Grengiols liegt auf der Südseite des oberen Rhonetals. Geografisch ist die Gemeinde Teil des Landschaftsparks Binntal und grenzt sowohl an das Goms wie auch die Aletsch Arena. Rund 14 km trennen Grengiols von Brig. Grengiols ist sowohl per Auto wie auch per Zug gut erschlossen. Erreicht wird das Dorf von Genf durch das Rhonetal, von Mailand über den ganzjährig offenen Simplonpass oder aus der Nordwestschweiz und Deutschland via Lötschbergtunnel oder von der Ost- und Zentralschweiz via Furkapass. 

Der grosse Höhenunterschied


Grengiols ist flächenmässig eine der grösseren Gemeinden im Kanton Wallis. Der Grossteil der Fläche ist unproduktiv, d. h. wildromantische und unberührte Natur aus Alpweiden und Bergzügen; nur ein knappes Prozent der Gemeindefläche ist Siedlungsgebiet. Das Gemeindegebiet erstreckt sich vom Fluss Rotten auf 800 m ü. M. gegen Süden bis zur italienischen Grenze auf 3272 m ü. M. (höchster Punkt: Helsenhorn). Weitere Kennzahlen:

  • Gemeindefläche 5'849 ha
  • Siedlungsfläche 46 ha
  • Waldfläche 1'495 ha
  • Landwirtschaftliche Nutzfläche 1'241 ha
  • Unproduktive Fläche 3'076 ha
historischer Dorfkern von Grengiols

Ein schützenswertes Dorf


Grengiols ist ein typisches Walliser Bergdorf, das sich viele Werte wie bäuerliche Traditionen, Zusammenhalt zwischen den Generationen und echtem Bergcharme im täglichen Leben erhalten hat. Das Dorf weist zudem ein Ortsbild von ausgeprägter Eigenart auf. Dieses ist im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS) verzeichnet. Charakteristisch ist insbesondere der alte Dorfplatz mit seinem verengten Zugang, der zu einem von geschlossenen Häuserfronten umgebenen Platz führt.

Weltweit einzigartig: Die GrEngJer Tulpa


Am bekanntesten ist Grengiols aber für die weltweit einzige Tulpenart, die nur noch hier wächst. Es handelt sich hierbei um die Grengjer-Tulpe oder in der Fachsprache Tulipa grengiolensis. Derzeit sind drei verschiedene Formen dieser Tulpe dokumentiert: die gelbe Tulpe, die rot-gelbe Tulpe und die rote Tulpe. Die Wildtulpe blüht jeweils in der zweiten Maihälfte auf einigen wenigen Äckern in Grengiols und zieht unzählige Einheimische und Gäste in den Bann.

Auf den Spuren der Römer


Grabfunden zu Folge, war die Region schon in der Jungsteinzeit (3000-1500 v. Chr.) besiedelt. Später hinterliessen die Römer Spuren in Form von Münzen und Verkehrswegen. Auch der Name Grengiols ist vermutlich römischen Ursprungs. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die "Herrschaft Grengiols" im Jahre 1052.

Verhängnisvoller Brand


Nach der französischen Revolution weigerten sich die Grengijer standhaft, Soldaten für Frankreich zur Verfügung zu stellen. Doch lange konnten die Grengijer den Franzosen trotz Hilfe österreichischer und russischer Truppen nicht widerstehen. Am 15. August 1799 steckten die Österreicher das Dorf auf dem Rückzug aus strategischen Überlegungen in Brand. Nur ein Haus, eine Scheune und zwei Speicher überstehen den Brand. Der Wiederaufbau dauerte Jahrzehnte.

neu aufgebauter Dorfplatz in schwarz weiss

Die Herausforderung


433 Einwohner (Stand 30.04.2021) beleben aktuell das Dorf, dessen sieben ganzjährig bewohnte Weiler auf einer Höhe zwischen 900 und 1100 Meter über Meer liegen. Handwerk und Berglandwirtschaft prägen das wirtschaftliche Leben stark. Allerdings ist das Dorf von Abwanderung und einer alternden Demographie betroffen.

Ziele der Stiftung Dorf am Bettlihorn


Wie dieser Blog zeigt, hat Grengiols eine lange Vergangenheit und auch einige Herausforderungen. Um zu verhindern, dass die Lichter im Dorfzentrum ausgehen, setzen wir uns mit Herzblut dafür ein, dass dem Dorfkern von Grengiols neues Leben eingehaucht wird.

 

Mit dem geplanten Dorfhotel POORT A POORT soll in einer ersten Phase der Dorfplatz aufgewertet und wiederbelebt werden. Bestehende Qualitäten und Defizite erkennen und vermitteln sehen wir als unsere Kernaufgabe. Daher beschäftigen wir uns mit architekturhistorischen, denkmalpflegerischen, raumplanerischen und soziokulturellen Aspekten.


Die Stiftung «Dorf am Bettlihorn» bezweckt seit Aufnahme ihrer Tätigkeit anfangs 2020 die Unterstützung von Bestrebungen zum Erhalt, zur Erneuerung und zur Belebung des Dorfes Grengiols mit seinen historischen Gebäuden. Damit wir mit dem Dorfhotel POORT A POORT einen ersten Schritt gehen können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.

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Unser Autor: Dan Wahlen


Portrait Dan Wahlen

Dan unterstützt die Stiftung Dorf am Bettlihorn in Sachen Kommunikation. Der gebürtige Thuner hat in Siders Tourismus studiert und arbeitet derzeit in einer Werbeagentur. Das Dorf Grengiols und das Projekt POORT A POORT haben es ihm angetan, weshalb er sich mehrere Jahre nach dem ersten Berührungspunkt mit dem Projekt dafür entschied, sich für die Stiftung Dorf am Bettlihorn zu engagieren.


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